Was ist dieses BARF überhaupt?
Der Begriff BARF: verschiedene Bedeutungen
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„Born-Again Raw Feeders“ (dt.: wiedergeborene Rohfütterer)
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„Bones and Raw Foods“ (dt.: Knochen und rohes Futter)
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„Biologically appropriate raw food“ (dt.: biologisch artgerechtes rohes Futter)
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Deutsches Backronym: „Biologisches artgerechtes rohes Futter“
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Deutsches Backronym: „Biologisch artgerechte Rohfütterung“
Das Prinzip hinter BARF
Es gibt zudem verschiedene Formen des BARFens. Ich bin ein Fan von BARFen nach Swanie Simon, da dieses Fütterungsmodell für mich am meisten Sinn macht. Es wird dabei im Prinzip versucht, das klassische Beutetier von Hund bzw. Katze "nachzubauen". Das heißt beispielsweise: Ein Kaninchen besteht aus x % Muskelfleisch, x % Knochen, x% Innereien usw. Nach diesem Vorbild des Beutetieres wird der Futterplan gestaltet.
BARFer wollen also zurückfinden zu einer rohen und ursprünglicheren Art von Fütterung und orientieren sich daher am Beutetier. ABER dies ist noch nicht alles, was zum BARFen gehört. Eine Katze ist ein Karnivor, also ein reiner Fleischfresser. Ein Hund aber, ist ein fakultativer Karnivor, d.h. er ernährt sich nicht ausschließlich von tierischen Bestandteilen. Der Hund stammt vom Wolf ab und in der Verdauung hat sich über die Zeit nahezu nichts verändert. Ein Wolf frisst neben den tierischen Bestandteilen auch Beeren, Wurzeln, Kräuter, Blätter, Früchte und Erde. Außerdem nimmt er einen gewissen pflanzlichen Anteil aus dem Darm und in geringem Anteil aus den Magen der Beutetiere auf. Daher wird beim BARFen auch ein pflanzlicher Anteil gefüttert.
Zudem werden natürliche Zusätze gefüttert. Theoretisch ist es nicht zwingend notwendig, Zusätze zu füttern – nicht einen Einzigen! Jedoch muss der Hund/die Katze dann die Möglichkeit haben:
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viele Stunden täglich draußen in der Sonne zu liegen
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der Hund/die Katze mit ganzen Beutetieren ernährt werden
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der tierische Anteil von Tieren stammen, welche den ganzen Tag draußen grasen und leben.
Dies ist aber heutzutage nur begrenzt oder gar nicht möglich. Die meisten ernähren ihre Hunde mit Fleisch aus Massentierhaltung (auch Bio-Fleisch ist meist nicht so „produziert“, dass das Fleisch einen natürichen Gehalt an allen wichtigen Stoffen hat). Daher ist es wichtig, zwei Zusätze zu füttern: Seealgen, um den Jodbedarf zu decken, und ein gutes Omega 3-6-9 Öl. Die Dosierung ist hier wichtig! Auch andere Zusätze können den Hund unterstützen - z.B. im Wachstum oder bei Erkrankungen. Welche Zusätze sinnvoll sind, ist individuell unterschiedlich von Tier zu Tier.
TIERISCHER ANTEIL
Muskelfleisch, Fisch, Fett
rohe fleischige Knochen
Innereien
Blättermagen/Pansen
PFLANZLICHER ANTEIL
Gemüse
Salat
Obst
INDIVIDUELLE ZUSÄTZE
hochwertiges Fischöl
Seealgenmehl
weitere Zusätze sind abhängig
vom Hund, seinem Gesundheitszustand und
seinen Lebensumständen
Das Problem am Fertigfutter
Vor wenigen Jahrzehnten ist industrielles Fertigfutter als Tiernahrung populär geworden. Seitdem gibt es auch bei unseren Hunden und Katzen immer mehr "Zivilisationskrankheiten": Allergien, Futterunverträglichkeiten, Nierenprobleme, Diabetes, Wachstumsstörungen, um nur einige zu nennen. Natürlich hat jeder schon von Hunden gehört, die mit minderwertigem Fertigfutter steinalt geworden sind, aber es gibt auch Menschen, die als Alkoholiker, mit starkem Zigarettenkonsum und schlechtem Essen steinalt geworden sind. Das heißt jedoch nicht, dass Rauchen, Alkohol und täglich Fastfood gesund sind - oder? Es geht darum, das Risiko so gering wie möglich zu halten., also durch eine bedarfsgerechte, natürliche Ernährung bei Hund und Katze.
Das Problem am Fertigfutter sind die Inhaltsstoffe und die Zubereitung: meist viel Getreide, ein zu hoher pflanzlicher und Kohlenhydrat-Anteil, Verarbeitung minderwertiger Rohstoffe, gentechnisch veränderte Bestandteile, viele künstliche Zusatzstoffe und Konservierungsmittel. Darüber hinaus wird es bei der Herstellung hoch erhitzt, wodurch wichtige Nährstoffe verloren gehen.
Dabei kostet BARF nicht unbedingt mehr als Fertigfutter. Grob kann man sagen, dass BARFen so viel kostet wie ein gutes Trockenfutter und viel billiger ist als ein gutes Nassfutter. Ich bezahle beispielsweise für meinen 36 kg Hund im Monat 80 Euro.
Vorteile von BARF
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kaum Zahnstein
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starkes Immunsystem, starke Bänder und Sehnen
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natürliches Wachstum und Entwicklung von Welpen/Kitten
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weniger Parasiten
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wesentlich kleinere Kotmengen mit weniger üblem Geruch
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Verringerung Risiko Magendrehungen
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verbesserte Fellqualität
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weniger Körpergeruch
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keine künstlichen Zusatzstoffe
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bessere Abwehr von Keimen, Bakterien, Viren
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das Wissen, was genau im Napf landet